Leibniz-Ring 2014
– Prof. Dr. Rita Süssmuth –
Leibniz-Ring
Mit dem Leibniz-Ring ehrt der Presse Club Hannover seit 1997 jährlich Persönlichkeiten oder Institutionen, „die durch eine herausragende Leistung auf sich aufmerksam gemacht oder durch ihr Lebenswerk ein besonderes Zeichen gesetzt haben“.
Zugleich soll mit dieser Auszeichnung an den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz erinnert werden, der bis zu seinem Tod in Hannover wirkte.
Dieser Verleihung geht jeweils ein vom Presse Club Hannover bundesweit ausgeschriebener Designwettbewerb voraus, in dem Goldschmiede & Schmuckdesigner ihre persönliche Interpretation des jeweiligen Ringes einreichen dürfen. Der Siegerring wird schließlich zum Leibniz-Ring gekürt und an den Ehrenträger übergeben.
Meine Interpretation
Meine Interpretation des Leibniz-Ringes 2014 ist ein Zusammenspiel aus klaren Strukturen, Diamanten und einer formschönen Keshi-Perle.
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Preisträgerin des Leibniz-Preises 2014 war Prof. Dr. Rita Süssmuth.
Die ehemalige Bundestagspräsidentin sei mit ihrem Einsatz für Frieden und Menschlichkeit zu einer wichtigen Botschafterin Deutschlands in der Welt geworden, begründete die Jury ihre Entscheidung. Ihr unermüdliches Eintreten für Demokratie habe sie „mit der Mahnung an die Verantwortung für Minderheiten und gegen Diskriminierung“ verbunden. Weltweit habe sie Frauen gezeigt, „wie man sich trotz aller Widerstände durch die Kraft seiner Überzeugung behaupten kann“, so das Urteil der Jury.
Mit meinen Entwürfen und dem letztendlichen Design meiner Interpretation des Leibniz-Ringes 2014 habe ich versucht, diesen herausragenden Leistungen Süssmuths gerecht zu werden und dabei gleichzeitig eine Verbindung zum Namensgeber Gottfried Wilhelm Leibniz zu ziehen.
Die Perle ist spätestens seit Boticellis „Geburt der Venus“ das Sinnbild der Weiblichkeit und somit eine passende Metapher für Süssmuths unermüdlichen Kampf für die Gleichberechtigung der Frau in der Gesellschaft. Die bewusste Wahl einer Keshi-Perle symbolisiert dabei ihre Andersartigkeit und ihre Originalität.
Die klaren, dezenten, zu beiden Seiten hinweisenden „Goldenen Spiralen“ sollen ihre charakterstarke Persönlichkeit zum Ausdruck bringen, stets offen, aber immer zielgerichtet. Zudem verweisen sie als Verdeutlichung des Goldenen Schnittes auf die mathematischen und naturwissenschaftlichen Studien Leibniz‘.
Die zehn Diamanten – zehn an der Zahl, ein jeder für ein Jahr ihres Amtes als Bundestagspräsidentin – unterstreichen ihre Hartnäckigkeit & Unbeirrbarkeit im positiven Sinne und sind somit schillernde Symbole für die Glanzstunden ihrer Karriere. Die verschiedenen Farbnuancen sollen dabei auf die Vielseitigkeit Süssmuths und Leibniz‘ hinweisen.
Coole Männer
– Junge Cellinis 2011 –
Schmuck ist bunt – Opal im Schmuck
– Junge Cellinis 2009 –
Spannung
– Deutscher Schmuck- und Edelsteinpreis 2008 –
Spannung
Ausgehend von der vorgegebenen Thematik „Spannung“ war es mein Ziel, ein Schmuckstück zu entwerfen, dessen Komposition von „Spannung“ und einer kraftvollen Formgebung geprägt sein würde.
Infolge meiner Recherchen habe ich dabei für mich „Spannung“ als einen Zustand festgesetzt, der durch eine einwirkende Kraft jedweder Art bedingt wird. Diese bewirkt, dass sich ein im Gleichgewicht befindliches System aus seinem ursprünglichen Zustand in einem ihm nicht natürlichen, ungewohnten, sozusagen „angespannten“ Zustand versetzt wird.
In diesem Sinne entstand dieser einzigartige, formschöne Anhänger, dessen Blickfang eine kraftvoll um ihre eigene Achse verdrehte Achatscheibe bildet.
Diese durch gezieltes Schleifen erzeugte Verformung der Scheibe erweckt den Eindruck, der Achat sei durch das Einwirken des Metalls verdreht und in Spannung versetzt worden. Für mich persönlich ist dies die zu Stein gewordene Umsetzung des Spannungszustandes.
Zugleich schmiegt sich das Gold geschmeidig aber bestimmt, leicht und doch kraftvoll um die Achatscheibe, nimmt ihre Bewegung auf und gibt sie mehrfach wieder.
Der warme Farbton des Goldes harmoniert dabei hervorragend mit der graubraunen Transparenz des Achats und verleiht dem Schmuckstück eine schlichte Eleganz.
Lichtspiele
Deutscher Schmuck und Edelsteinpreis 2009
Hinsichtlich des diesjährigen Themas „Lichtspiele“ habe ich versucht, das „Lichtspiel“ im Edelstein selbst als auch im Halt gebenden Metall wie auch in der Beziehung zwischen beiden Materialien aufzugreifen.
Zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit der Thematik habe ich diese für mich selbst wie folgt fest gelegt: So bedeuten „Lichtspiele“ für mich eine Art optische Täuschung. Das Licht gibt uns Menschen durch Reflexion, Brechung, Dispersion und anderen optischen Erscheinungen vor, etwas zu sehen, was eigentlich gar nicht existiert. Es täuscht uns. Es spielt uns etwas vor.
In meiner Arbeit wollte ich nun eine solche Täuschung, ein solches Lichtspiel in einem Schmuckstück festhalten. Dieser wunderschöne Heliodor bot in diesem Zusammenhang den perfekten Blickfang. Durch seinen tiefen Unterkörper mitsamt der einseitigen, groben Bruchfläche und der mittigen Abschlusskante, die wie eine Art Spiegelachse wirkt, täuscht der Stein ein unruhiges, farbintensives, aufwühlendes Innenleben vor. Doch bei genauerer Betrachtung – sogar schon bei einer genaueren Betrachtung des Blickwinkels – ist zu erkennen, dass die nur eine einfache Täuschung ist, die uns das Licht vorspielt. Je mehr man den Stein von allen Seiten betrachtet, wird die Unruhe im Stein immer sanfter, die „Berge & Täler“ immer flacher, der Stein immer transparenter, bis er schließlich vollkommen zur Ruhe gekommen ist und sich scheinbar in Luft aufgelöst hat. Ein simples Spiel des Lichtes.
Das gesamte Schmuckstück verkörpert somit ein ständiges Nebeneinander von Sein & Schein und ist damit nicht nur allein schmückendes Accessoire, sondern auch ein Objekt der bewussten Betrachtung.